ZIELE DES BÜRGERBEGEHRENS
"Für die Respektierung des Bürgerwillens in Eimsbüttel!"
"Hände weg vom Isebek!", so hieß das Bürgerbegehren, mit dem mehr als 12.000 Eimsbüttler im Herbst 2008 einen Bürgerentscheid beantragten. Sie setzten sich damit für die Erhaltung und die naturnahe Gestaltung des Grünzuges am Isebekkanal zwischen Weidenstieg und Hoheluftbrücke ein. Eines der Hauptziele des Bürgerbegehrens war, die dort geplanten Gehölzrodungen und die Privatisierung öffentlichen Grunds zu verhindern. An der Hoheluftbrücke soll ein riesiger Bürokomplex mit Tiefgarage gebaut werden. Unser Bürgerentscheid dagegen hätte längst stattfinden müssen. Doch seit fast einem Jahr blockieren Bezirksamt und Bezirksversammlung seine Durchführung mit juristischen und parlamentarischen Winkelzügen. Bereits zweimal beendete die Bezirksversammlung das Verfahren durch eine vorgetäuschte Zustimmung zum Bürgerbegehren und verhinderten damit den Bürgerentscheid. Die Volksvertreter und die Bezirksverwaltung fürchten sich offenbar vor ihrem Eimsbüttler Volk.
Mit unserem neuen Bürgerbegehren "Für die Respektierung des Bürgerwillens in Eimsbüttel!" soll die Bezirksversammlung nun verpflichtet werden, sich an ihren einmal gefassten Beschluss zu halten und auf den Büroklotz am Isebekkanal zu verzichten.
Unser Bürgerbegehren setzt sich ein:
► Für den vollständigen Erhalt des Grünzuges am Isebekkanal und seine Bewahrung vor Bebauung, Versiegelung und Privatisierung
Der Isebekkanal liegt in einem besonders dicht besiedelten Stadtteil mit wenigen Grün- und Freiflächen. Die vielen Hauptverkehrsstraßen bringen eine hohe Schadstoffbelastung der Luft. Nach den Vorgaben des Hamburgischen Landschaftsprogramms hat der Isebek-Grünzug deshalb eine große Bedeutung als "Frischluftentstehungsgebiet", als "klimatischer Ausgleichsraum" und als wohnungsnaher Erholungsbereich. Auch angesichts der globalen Erwärmung und der Zunahme von Hitzewellen und Hitzetoten ist der Isebek-Grünzug als "Grüne Lunge" des Eimsbüttler Kerngebiets unverzichtbar. Nun plant der Bezirk Eimsbüttel hier jedoch, eine Grün- und Freifläche vor der Hoheluftbrücke durch den Bau eines riesigen Bürokomplexes mit Tiefgarage zu versiegeln und zu privatisieren. Wir befürchten, dass dies erst der Anfang ist und weitere Grünflächen am Isebekkanal bebaut werden sollen.
► Für den Erhalt des städtischen Biotopverbunds am Isebekkanal
90 Vogelarten lassen sich am Isebekkanal beobachten, 8 Fledermausarten haben hier ihren Lebensraum. Der Isebek-Grünzug ist eine schützenswerte Naturoase inmitten der Stadt. Sein Ufergehölzsaum wurde vom Naturschutzamt als "wertvoll" eingestuft. Solche Grünzüge an Kanälen oder U-Bahndämmen werden von Tieren zur Fortbewegung in der Stadt genutzt. Über Gehölze vor dem U-Bahnhof Hoheluftbrücke steht der Isebek-Grünzug in Verbindung mit dem ökologisch wertvollen Grünzug, der sich am U-Bahndamm Richtung Schlump hinzieht. Die Rodung der Gehölze und ein querstehender Büroklotz würden diesen wichtigen Biotopverbund zerstören.
► Für den Erhalt der Verkehrsruhe am Kaiser-Friedrich-Ufer
Die Verkehrsberuhigung am Kaiser-Friedrich-Ufer ist wichtig für den Erholungswert des vielgenutzten Fußweges am Isebekkanal. Sie hat dort auch den Besuch des Kindertheaters "Zeppelin" auf dem Theaterschiff und den Spielplatz an der Straße für Kinder sicherer gemacht. Der Bezirk Eimsbüttel plant nun unter dem Büroklotz eine Tiefgarage mit Zufahrt zum Kaiser-Friedrich-Ufer. Das würde den Verkehr auf der bisher ruhigen Uferstraße erheblich steigern, den Anwohnern und Nutzern viel Lärm und Abgase bringen und die Wege unserer Kinder unsicherer machen. Da die bisherige Straße für das hohe Verkehrsaufkommen zu schmal ist, wird sie verbreitert werden müssen, so dass weitere Grünflächen am Isebekkanal zerstört werden.
► Für die Beachtung städtebaulicher Ausgewogenheit
Der gewaltige Büroklotz würde das Landschaftsbild am Isebekkanal radikal verändern. Nahegelegene, denkmalgeschützte Gebäude würden von ihm schlicht “erschlagen“. Obwohl in Hamburg rund eine Million Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen unvermietet sind, soll ausgerechnet am Isebekkanal ein weiterer Büroklotz entstehen. Und im Erdgeschoss will McDonald's sein Restaurant auf 505 m² verdoppeln!
Auch wir Eimsbüttler sind für eine Neugestaltung des Areals an der Hoheluftbrücke, das der Bezirk Eimsbüttel und die Hamburger Finanzbehörde als Eigentümerin über Jahre haben verkommen lassen. Aber wir möchten, dass diese Neugestaltung sich orientiert an den zuvor genannten Maßstäben einer natur- und menschenfreundlichen Stadtentwicklung.
Mit dem Bürgerbegehren "Für die Respektierung des Bürgerwillens in Eimsbüttel!" wird beantragt, dass die Eimsbüttler Bürger selbst darüber entscheiden sollen, ob die "Grüne Lunge" im dicht besiedelten Eimsbüttel von umweltbelastender Bebauung freigehalten wird. Der Bürgerentscheid hat die Wirkung eines Beschlusses der Bezirksversammlung.
Aufgerufen zum Unterschreiben des Bürgerbegehrens sind wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger, die im Bezirk Eimsbüttel ihren Hauptwohnsitz haben, das heißt in den Stadtteilen Rotherbaum, Harvestehude, Hoheluft-West, Eimsbüttel, Lokstedt, Stellingen, Eidelstedt, Niendorf oder Schnelsen (auch zu erkennen an den Postleitzahlen).
Die Unterschriftenliste lässt sich von der Website der Isebek-Initiative runterladen. Sie liegt zumeist auch in den Abgabestellen für unterschriebene Listen aus und kann meist auch dort unterschrieben werden. Darüber hinaus können Unterschriften per Post an die Kontaktadresse der Isebek-Initiative geschickt werden.
Damit das Bürgerbegehren seine bereits erreichte Sperrwirkung behält, sollten die Unterschriften möglichst umgehend abgegeben oder übersandt werden.
Denn:
Das Isebek-Ufer soll grün bleiben!
Weitere Informationen finden sich auf unserer Website:
www.isebek-initiative.de
Persönlicher Kontakt über E-Mail (isebek@arcor.de),
Telefon (040 43188368) und Postadresse.